Für Studierende, die in Frankreich einen Teil – oder sogar ihr ganzes Studium absolvieren möchten, ist es sehr wichtig, das französische Notensystem zu verstehen. Besonders wenn es darum geht, sich anschließend auf Jobs zu bewerben und die eigene Leistung korrekt zu präsentieren, sollte man über die verschiedenen Noten und ihre Bedeutung Bescheid wissen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Unterschiede zwischen den französischen und deutschen Notensystemen und geben euch ein paar wichtige Tipps, wie ihr eure Noten auf eurem Lebenslauf optimal darstellen könnt.
1. Das französische Notensystem: Ein Überblick
In Frankreich reicht das Notensystem von 0 bis 20, wobei eine 10 als Mindestnote für das Bestehen eines Kurses oder einer Klausur gilt. Doch die Bewertung ist oft strenger als in Deutschland, und viele Studierende finden es schwieriger, eine hohe Punktzahl zu erreichen.
- 16-20: Sehr gut (Bien ou Très bien)
- 14-15: Gut (Assez bien)
- 12-13: Befriedigend (Passable)
- 10-11: Genügend (Suffisant)
- 0-9: Unzureichend (Insuffisant)
Besonders wichtig zu erwähnen ist, dass die 20 in Frankreich nur sehr selten vergeben wird und oft für außergewöhnliche Leistungen reserviert ist.
2. Die Grille d’équivalence: Wie werden die Noten umgerechnet?
Die „Grille d’équivalence“ (Noten-Umrechnungstabelle) ist eine hilfreiche Ressource für Studierende, die ihre Noten von Frankreich nach Deutschland oder umgekehrt umrechnen möchten. Diese Tabelle hilft dabei, die Noten beider Systeme miteinander zu vergleichen.
Wir haben es schon erlebt, dass Unis teilweise eigene und etwas unterschiedliche Umrechnungsschlüssel verwenden – fragt also am besten auch die zuständige Person, wie genau die Noten bei euch umgerechnet werden.
Ein Beispiel für die Umrechnung:
- Eine französische Note von 14 (gut) entspricht im deutschen System einer Note von 2, einer deutschen Punkteanzahl von 11 und einer Durchschnittsabschlussnote von 1,8.
Hier ein Link zur detaillierten Umrechnungstabelle, die offiziell für das Abibac gilt, und damit auch für andere Doppelabschlüsse Verwendung findet.
3. Wichtige Hinweise für den Lebenslauf
Besonders für Studierende, die ihren Lebenslauf auf internationaler Ebene nutzen wollen, ist es wichtig, die Noten korrekt und verständlich darzustellen. Hier sind einige Tipps:
- In Frankreich ist es weniger üblich, die genaue Abschlussnote des Studiums mit anzugeben. Stattdessen verwenden viele Bewerber die „mention“ in ihrem Lebenslauf. Einen solchen Zusatz gibt es in Deutschland nicht, deshalb ist es wichtig, darauf zu achten und die französische Version des Lebenslaufs dementsprechend anzupassen.
- Du kannst Umrechnungstabellen verwenden, um die Noten zu vergleichen und anschließend die entsprechende „mention“ auf deinem Lebenslauf anzugeben. Hier ein Beispiel:
- Es bietet sich vor allem für frisch Diplomierte an, die „mention“ mit aufzuführen – Im weiteren Verlauf der beruflichen Laufbahn nimmt die Bedeutung dieses Details aber ab und die praktische Erfahrung rückt in den Vordergrund.
4. Fazit: Notensysteme und berufliche Chancen
Die unterschiedlichen Notensysteme in Frankreich und Deutschland können auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, aber mit dem richtigen Wissen und den entsprechenden Umrechnungstabellen lässt sich deine Leistung korrekt präsentieren und zwar so, dass die Person, die mit dir im jeweiligen Land zu einer Stelle im Austausch ist, die passende Note von dir geliefert bekommt – sei es auf einem Lebenslauf oder in einem Bewerbungsgespräch. Besonders für Studierende, die zwischen den Ländern wechseln oder sich auf eine internationale Karriere vorbereiten, ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Viel Erfolg!